Fünf Stunden. So lange weinte er..
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Fünf Stunden. So lange weinte er.
Ein neugeborenes Elefantenkalb, gleich zweimal von seiner eigenen Mutter verstoßen. Die Wunde lag nicht auf seiner Haut – sie saß tief in seinem Herzen.
Zuerst dachte der Tierarzt an ein Missverständnis. Vielleicht hatte das Kleine die Mutter angestoßen und sie dadurch erschreckt. Sofort untersuchte er den Körper, doch es gab keine Verletzungen. Äußerlich war der Kleine gesund – innerlich jedoch zerbrochen.
In der Hoffnung auf Versöhnung führte der Tierarzt das Kalb vorsichtig zurück zur Mutter. Doch statt Nähe und Trost stieß sie es erneut weg. Diesmal war es, als sei in dem kleinen Elefanten etwas zerbrochen. Er begann zu weinen – klagend, herzzerreißend, fünf Stunden ohne Unterlass. Niemand konnte ihm erklären, warum. Niemand konnte seinen Schmerz lindern.
Also tat der Tierarzt das Einzige, was blieb: Er wickelte den Kleinen in eine warme Decke, nahm ihn in die Arme und wich nicht von seiner Seite. Schließlich siegte die Erschöpfung, und das Kalb schlief ein – doch selbst im Schlaf wimmerte es leise, so wie ein Kind, dessen Tränen noch nicht ganz versiegt sind.
Eine Hülle aus Wärme konnte den Kummer nicht verbergen.
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