173 Tage lang hat Max gewartet. Er saß in seinem Zwinger..
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173 Tage lang hat Max gewartet.
Er saß in seinem Zwinger, Tag für Tag, und schaute den Menschen nach.
Sein Schwanz wedelte leise, jedes Mal wenn sich eine Tür öffnete.
Vielleicht diesmal. Vielleicht heute.
Aber die Welpen bekamen die Aufmerksamkeit.
Die Kleinen bekamen die Lächeln.
Und Max?
Er war „zu groß“, „zu alt“, „zu still“.
Langsam verlor sein Blick das Leuchten.
Er hörte auf, zur Gittertür zu laufen.
Sein Schwanz bewegte sich kaum noch.
Meist lag er nur zusammengerollt in der Ecke – auf einer abgewetzten Decke.
Doch tief in sich hielt er fest. An Hoffnung. An der letzten.
Dann kam Tag 173.
Eine Frau betrat das Tierheim.
Sie fragte nicht nach Welpen.
Nicht nach dem süßesten, nicht nach dem unkompliziertesten.
Sie ging an allen vorbei – und blieb vor Max stehen.
„Du hast lange genug gewartet, oder?“ flüsterte sie.
Max hob den Kopf, zögerlich.
Und als sich der Zwinger öffnete, ließ er sich führen – ohne Widerstand.
Er war noch nie in einem echten Auto gefahren.
Er schaute aus dem Fenster, die Welt zog vorbei.
Sein Schwanz bewegte sich.
Langsam. Dann schneller.
Auf halbem Weg lehnte er seinen Kopf ans Polster.
Sein Blick ging zu der Frau.
Nicht ängstlich.
Sondern voller Staunen.
Als wollte er fragen:
„Ist das echt? Gehöre ich jetzt wirklich dazu?“
Ja, Max. Du gehörst dazu.
Das hier war nicht einfach nur eine Fahrt.
Es war das Ende vom Warten.
Das Ende der stillen Nächte.
Das Ende vom Übersehenwerden.
Und der Anfang von allem, worauf er gehofft hatte.
Ein Zuhause.
Eine Familie.
Liebe.
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